Kabinettsbeschluss

VSF unterstützt Berufsbildungsgesetz

13. Februar 2024 | Der Verbund Service und Fahrrad (VSF) unterstützt den Beschluss des Kabinetts zum Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz und erwartet positive Auswirkungen auf den Fahrradfachhandel und die gesamte Branche in Deutschland.


Das Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz ist ein zentraler Bestandteil der „Exzellenzinitiative Berufliche Bildung“. Durch das Gesetz sollen Menschen ohne formalen Berufsabschluss einen Anspruch auf Feststellung und Bescheinigung ihrer beruflichen Qualifikationen am Maßstab des entsprechenden Ausbildungsberufs erhalten. Einfacher ausgedrückt: Es sollen auch berufliche Fertigkeiten formal anerkannt werden, die nicht über den klassischen Bildungsweg und entsprechende Abschlüsse erworben wurden.
Die Qualifikationsfeststellung soll bundesweit einheitlich und durch die bestehenden Prüfungsgremien der dualen Ausbildung erfolgen. Voraussetzung für die Zulassung ist, dass die betroffene Person das eineinhalbfache der für den Beruf vorgeschriebenen Ausbildungszeit als Berufspraxis vorweisen kann.

Die zuständige Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) begründet die Initiative so: “Wir wollen Menschen ohne formalen Berufsabschluss einen Weg eröffnen, ihre Berufserfahrung und ihre Kompetenzen sichtbar zu machen und wieder Anschluss an das Bildungssystem zu bekommen. So wird aus einem verpassten Abschluss eine zweite Chance".


Der VSF e.V. setzt sich schon seit vielen Jahren dafür ein, die Wege in Ausbildung und Beruf zu modernisieren und (modulare) Qualifizierungsangebote für Personen mit ‘atypischen’ Berufsbiografien auf- und auszubauen. Gemeinsam mit Branchenpartnern aus Handel, Industrie und Dienstleistung wurde 2020 zudem die Arbeitskräfteinitiative www.fahrrad-berufe.de ins Leben gerufen, um das Potential der Fahrradwirtschaft und ihrer großartigen Unternehmen im Wettbewerb um Fach- und Arbeitskräfte auszuschöpfen.


Im Fahrradfachhandel, der mit über 45.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten eine tragende Säule der Fahrradwirtschaft bildet, sind Seiten- und Quereinsteiger schon seit vielen Jahren unverzichtbare Leistungsträger. Die Anzahl der in ‚Fahrradberufen‘ ausgebildeten Personen liegt deutlich unter dem Bedarf des Handels. Eine Erhebung von BIKE&CO/VSF nach betrug die ‚Lücke‘ im Handel im 2020 rund 13.000 Stellen in Werkstatt und Verkauf.

Stephan Fuchs, Leiter der VSF-Akademie: „Wir sehen in der Gesetzesinitiative einen absolut sinnvollen Modernisierungsschritt, der auf Realitäten des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes reagiert. Die Ausbildungszahlen liegen seit Jahren deutliche unter dem Bedarf der Branche. Gleichzeitig wollen viele Menschen in der Fahrradwirtschaft aktiv sein – das Image der Branche ist hervorragend. Es muss uns besser gelingen, alle Interessierte und ganz besonders Menschen mit Migrationshintergrund, unterbrochenen Schul-, Ausbildungs- und Berufsbiografien oder ausländischen Zertifikaten abzuholen und passgenau zu qualifizieren. Die Bedeutung der dualen Ausbildung bleibt überragend. Eine Aufgabe für alle in der Branche ist die Stärkung der oftmals ehrenamtlichen Prüfungsgremien.

Das Gesetz fördert die Digitalisierung und Entbürokratisierung der beruflichen Bildung, etwa durch die Digitalisierung von Prüfungsverfahren und den Abbau von Schriftformerfordernissen. Diese Maßnahmen können die ehrenamtlichen Prüfer*innen entlasten und gleichzeitig die Qualität und Effizienz der Prüfungen erhöhen. Das Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz muss vor in Kraft treten noch durch den Bundestag und Bundesrat. Eine Zustimmung gilt als wahrscheinlich.


Der Verbund Service und Fahrrad e. V.
Der VSF ist ein unabhängiger Fachverband der Fahrradbranche, der mehr als 320 Händler, Hersteller und Dienstleister vertritt. Er steht für einen hohen Qualitätsanspruch, Nachhaltigkeit, Fairness und Verlässlichkeit. Seine Kernkompetenzen liegen in der Vernetzung der Branche und in der Zusammenarbeit mit der Politik. Der VSF entwickelt innovative Konzepte für den unternehmerischen Erfolg seiner Mitglieder und engagiert sich leidenschaftlich für einen wachsenden Radverkehrsanteil. Seine Mitglieder und Partner schätzen die intensive Zusammenarbeit und das starke Gemeinschaftsgefühl.
Pressekontakt: Stephan Fuchs, Biegenstraße 43, D-35037 Marburg, Tel.: +49 6421 8858 701, presse@vsf-mail.de, www.vsf.de

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